Der 2. Schwanberg-Pilgertag - gesegnet und erfüllend - Deo gratias!

Ich aber träume und sage: Warum nicht!

Am Samstag Morgen ein Blick in den Himmel - blau und weit spannt er sich über den Schwanberg aus. Die Sonne streckt ihre ersten Strahlen hinein in den taufrischen Tag. Erst später gibt es ein paar Wolken, der Regen aber wartet bis zum Sonntag. Wir pilgern! 13 der geplanten 14 Pilgerrouten werden gegangen. Kleine und Große, Säuglinge, Kinder, Jugendliche, junge und ältere Erwachsene machen sich zu Fuß, im Buggy, mit dem Fahrrad auf den Weg. 9:15 Uhr treffen sich Pilger:innen in der Kirche St. Mauritius in Wiesentheit, 9:20 Uhr in Kitzingen, 9:30 in Stierhöfstetten und eine Jugendgruppe in der Hohenfelder Bergkirche. Über den Vormittag verteilt starten weitere Pilgergruppen (Wässerndorf, Ochsenfurt, Kleinlangheim, Castell, Großlangheim, Iphofen). Die letzten machen sich 13:00 Uhr auf den Weg. Sie pilgern von Wiesenbronn, Rödelsee und eine Familiengruppe vom Parkplatz auf dem Schwanberg.  Insgesamt pilgern mehr als 250 Pilger:innen, darunter knapp 90 Kinder und Jugendliche.

"Ich träume und sage: Warum nicht!" - so das diesjährige Motto des Pilgertags. Mit dem biblischen Buch Tobit lassen wir uns ein auf geistliche Impulse für unser Leben heute hier. Wir hören auf das Gebet von Sara in ihrer Verzweiflung und schreiben ein Gebet aus unserer je eigenen Lebenssituation heraus. Im Vorraum der St. Michaelskirche ist eine Klagemauer aufgerichtet - in die Ritzen können die Gebete gesteckt werden. So machen es unsere jüdischen Geschwister seit Jahrhunderten in Jerusalem. Im Vertrauen, nicht selten im verzweifelten Vertrauen, auf Gottes Schöpferkraft und Fürsorge bringen sie und heute wir unsere Gebete vor Gott.
Tobias geht seinen Weg in die Fremde mit Begleitung. Der erfahrene Mann, der mit ihm geht, wird sich später als Engel outen. "Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel. / Sie gehen leise, sie müssen nicht schrein, / oft sind sie alt und hässlich und klein, die Engel. / Sie haben kein Schwert, kein weißes Gewand, die Engel./ Vielleicht ist einer, der gibt dir die Hand, / oder er wohnt neben dir, Wand an Wand, der Engel. / Dem Hungernden hat er das Brot gebracht, der Engel. / Dem Kranken hat er das Bett gemacht, / und hört, wenn du ihn rufst, in der Nacht, der Engel. / Er steht im Weg und er sagt: Nein, der Engel. / Groß wie ein Pfahl und hart wie ein Stein – Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel." Rudolf Otto Wiemer bringt diese Erfahrung inst Wort. Wer ist mir zum Engel geworden? Wem bin ich zum Engel geworden? Wie fühlt es sich an, einen Engel um sich zu haben? Es gab noch weitere geistliche Impulse auf dem Weg. Und es gab diese Glasmurmel - diese helle klare Kugel. Sinnbild für mein Innerstes, mein durchlichtetes Ich im Du Gottes. Schicht um Schicht filzten wir um diese Kugel herum.

Bis kurz vorm Gottesdienst um 16 Uhr im Schlosspark war Gewusel im Kreuzgang. Die Schwestern der CCR empfingen uns Pilger:innen mit Wasser und Wein. Und mit dem neuen Pilgerstempel! Er nimmt das Symbol der Pilgerstandarte auf: die 12 Tore Jerusalems (Offb 21), wie sie Irene Dilling gestaltet hat.

Und dann der fröhliche ökumenische Gottesdienst beim Neptunbrunnen im Schlosspark. Gestaltet von der katholischen und evangelischen Jugend mit einer Projektband der KJA. Miteinander singen, Gott loben, sich am Leben freuen und den Einwurf der Klage nicht nur zulassen sondern selber einstimmen. Es gibt so vieles zu beklagen, klagend von Gott zu bringen. Und es tut gut, immer wieder ein Loblied anzustimmen. Einen Lobpreis Gottes, die/der das Leid wenden kann und will - mit uns Menschen gemeinsam. Du bist gesegnet und sollst eine Segen sein. Mit den Segenskarten in der Hand, segneten wir uns untereinander. Und wir zogen zum Kapellrangen und segneten das fränkische Land und alle, die daran wohnen.

Auch der zweite Schwanberg-Pilgertag klang mit einem Imbiss und fröhlich-erfüllten Gesichtern aus. Es gab feine Brötchen, Wurst oder Käse aus der Abtei Münsterschwarzach auf die Hand und wärmende Suppe aus der Schlossküche auf dem Schwanberg im Bistro.

Ein gesegneter erfüllender Tag liegt hinter - liegt in uns. Deo gratias! Und Dank allen, die dabei waren!

Sr. Franziska

Die Pilgerrouten 2022

Ausgangsort

Beginn

Länge

Zielgruppe

Castell
Kirche St. Johannes Kirchpl. 6, 97355 Castell

11:30

7 km

Firmlinge, Konfis, Jugendliche
12-27 Jahre

Großlangheim
Kirche St. Jakobus,
Kirchgasse 3

13:00

5 km

offen für alle

 

Hohenfelder Bergkirche
 

9:30

12 km

Firmlinge, Konfis, Jugendliche
12-27 Jahre

Iphofen
Spitalkirche
Julius-Echter-Platz 7
(15 Gehminuten vom Bhf. Iphofen)

12:00

4-6 km

offen für alle

 

Kitzingen Stadtkirche
Gustav-Adolf-Platz 6, 97318 Kitzingen
(nur 1km vom Bhf. Kitzingen)

9:20

12 km

offen für alle

 

Kleinlangheim

Kirche St. Georg und Maria in der Kirchenburg

11.30

5-6 km

Firmlinge, Konfis, Jugendliche
12-27 Jahre und
Erwachsene

Markt Einersheim
Kirche St. Matthäus

Dieses Route enfällt 2022 !

 

10:00

8 km

offen für alle

 

 

Obernbreit 
Diese Route geht zusammen mit Wässerndorf!
Start 10:30 Uhr in Wässerndorf

 

 

E-Bike-Fahrer:innen

Ochsenfurt
Alte Mainbrücke

10:00

45 km
(zurück 25 km)

(Elektro-) Fahrrad-fahrer:innen

Rödelsee
Treffpunkt: kath. Kirche Kirchenplatz 1; Bushaltestelle „Rödelsee Kirche“

13:00

2-3 km

offen für alle

Schwanberg
Treffpunkt auf dem vorderen Parkplatz (vom Hochkommen auf den Berg her gesehen)

13:00

4 km

Familien

Stierhöfstetten
Kirche St. Sixtus

9:30

15 km

offen für alle

 

Wässerndorf Evangelisch-Lutherische Michaeliskirche
Schloßstraße 7, Wässerndorf
97342 Seinsheim

10:30

20 km

(Elektro-) Fahrrad-fahrer:innen

Wiesenbronn
Heilig Kreuz-Kirche

13:00

5-6 km

 offen für alle

Wiesentheid
Kirche St. Mauritius
B.-Neumann-Str.1a, 97353 W

9:15

15 km

offen für alle

Pilgern von Iphofen auf den Schwanberg - mit Impulsen aus dem Buch Rut


Wann immer Sie wollen!

Der Pilgerweg mit spirituellen Impulsen aus dem Buch Rut ist im Zusammenhang mit dem ersten Ökumenischen Schwanberg-Pilgertag 2021 entstanden. Die Wanderkarte finden Sie hier, auf der Internetplatform komoot. Den Audioguide für die Impulse auf dem Weg finden Sie in der Soundcloud der bayrischen Landeskirche (ELKB).

Texte und Meditationen: Sr. Franziska Fichtmüller, Bettina Gawronski, Beate Krämer und Kerstin Baderschneider.
Produktion ELKB Social Media, Sprecher Christoph Breit

Dauer der Wanderung mit Audio-Stationen 2,5 bis 3 Stunden.

Rückblick auf den ersten Schwanberg-Pilgertag

Ich setze meinen Fuß in die Luft und sie trägt
                                                                                                                               nach Hilde Domin

Viele Wege führen auf den Schwanberg. 200 Pilger haben sie unter ihre Füße oder das Rad genommen! Der ersten Schwanberg-Pilgertag am 25. September 2021 hat sehr viele Menschen angesprochen. Rund 70 Jugendlichen waren dabei! Es war ein wunderbarer Tag.

Der ökumenische Schwanberg-Pilgertag steht in der Tradition der Sternwallfahrt und setzt zugleich neue Akzente. Ein Team aus evangelischen und katholischen Christinnen und Christen hat den Tag vorbereitet. Die spannende biblische Geschichte von Rut begleitete uns Pilger:innen in mehreren Etappen auf dem Weg.

Aus verschiedenen Orten rund um den Schwanberg - näher oder weiter weg - brachen Menschen bei strrahlendem Sonnenschein auf; hörten genau hin, schauten, spürten, meditierten, fragten, schwiegen, beteten, sangen, kamen auf dem Schwanbergplateau an und feierten miteinander Gottesdienst.

Nach dem ökumenischen Gottesdienst zogen wir zum Kappelrangen und baten um den Segen für das Fränkische Land. Bei einem Imbiss klang der Tag aus.


Eindrücke vom Tag

„ICH SETZE MEINEN FUß IN DIE LUFT UND SIE TRÄGT“

Die Communität Casteller Ring hatte wieder eingeladen zur ökumenischen Wallfahrt auf den Schwanberg.

Wir starteten pünktlich, 14 Frauen und 1 Mann, in gewohnter Prozessionsordnung, singend, mit der Standarte voraus, an der Jakobuskirche in Großlangheim. Bei schönstem Wetter, immer unser Ziel vor Augen, wanderten wir und machten Halt an mehreren Stationen.

Wir befassten uns mit dem Buch Rut. Eine Frau, namens Noomi, die nach dem Tod ihres Mannes und ihrer beiden Söhne, mit ihrer Schwiegertochter Rut aufbricht um in die alte Heimat zurück zu kehren.

Wo müssen  oder mussten wir in unserem Leben neu aufbrechen oder schwerwiegende Entscheidungen treffen? Gab es Menschen, die uns dabei unterstützt und gefördert haben?

Diese Gedanken begleiteten uns auf unserem Weg und sorgten für angeregte Gespräche.

Nach dem steilen Anstieg erreichten wir unser Ziel. Singend zogen wir mit unserer geschmückten Standarte in den Kreuzgang der Michaelskirche ein. Freundlich begrüßten uns die Schwestern mit Wein und Wasser.

Nach einem schönen Gottesdienst, der sich auch mit dem Buch Rut befasste, zogen wir zum Kappelrangen um den Segen Gottes für unsere fränkische Heimat und die ganze Welt zu erbitten.

Da eine Wallfahrt ohne Essen und Trinken keine Wallfahrt ist, stärkten wir uns noch mit Bratwurstbrötchen.

LASS UNS IN DEINEM NAMEN HERR DIE NÖTIGEN SCHRITTE TUN…….

Karola Böhm

Radpilgern aus Ochsenfurt

„Ich setze meinen Fuß in die Luft und sie trägt.“

Dieser Satz von Hilde Domin stellte das Motto des ersten ökumenischen Schwanberg Pilgertags dar. Über 200 Personen machten sich am 25. September auf den Weg – teils zu Fuß, teils mit dem Rad. Die bunt gemischten Gruppen bestehend aus jung und alt, trainiert und ungeübt pilgerten von verschiedenen Startpunkten aus auf den Berg.

Auch von Ochsenfurt machte sich ein kleines Grüppchen mit dem Fahrrad auf den Weg. Die weiteste Gesamtstrecke führte uns nicht auf dem direkten Weg zum Schwanberg. Zunächst ging es mit am Main entlang mit den verschiedenen Stationen Sulzfeld, Kitzingen, Dettelbach bis nach Schwarzach. Nach einem kurzen Abstecher in der Benediktiner Abtei Münsterschwarzach näherten wir uns unserem Endziel. Als letzter Haltepunkt diente das „terroir f“ in Großlangheim mit Blick auf den Schwanberg, bevor es an den Aufstieg ging.

An jedem der genannten Orte gab es einen kurzen Auszug aus dem Buch Rut sowie einen passenden Impuls. Es ging dabei um das Aufbrechen, darum Entscheidungen zu treffen, Gnade zu finden und um das Lösen von Problemen.

Der Aufstieg erfolgte in unserer Gruppe teilweise mit dem Rad und teilweise zu Fuß. Nach dem Erklimmen des Berges konnten wir uns über Wein und Wasser freuen, bevor gemeinsam ein ökumenischer Gottesdienst in der Kirche St. Michael gefeiert wurde. Hierbei wurde das Buch Rut und deren Geschichte erneut aufgegriffen.

Anschließend erfolgte die Segnung des fränkischen Landes am Kappelrangen und danach wartete die verdiente Stärkung auf uns, bevor es auf direktem Weg wieder zurück nach Ochsenfurt ging.

Es war ein gelungener Tag, der unter der Gesamtorganisation von Sr. Franziska Fichtmüller der Communität Casteller Ring stand.

Der nächste Schwanberg-Pilgertag ist bereits für das kommende Jahr am 24.09.2022 geplant.

Belinda Wolf

... in der Mainpost

über den Pilgertag 2021

Sr. Franziska Fichtmüller CCR

09323 32 125
E-Mail

Flyer zum Downloaden

Plakat zum Verwenden

Link zum Pilgern in Bayern!

Diese Homepage ist ein Angebot der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Sie finden hier Informationen über Pilgerwege in Bayern, die Geschichte und die Spiritualität des Pilgerns.

Unser Material (2021)

Für die Routen haben wir in Teamarbeit Materialhefte für die Pilgerbegleiter:innen erstellt - eines für die "Erwachsenen"Route und eines für die Jugendrouten. Dazu dann Hefte für die jugendlichen und erwachsenen Pilger:innen.